Sophie Tieck (verh. u. gesch. Bernhardi; verh. von Knorring; 1775–1833)

Sophie Tieck (verh. u. gesch. Bernhardi, verh. von Knorring, 1775–1833): Julie Saint Albain

Polyperspektivischer Briefroman, der empfindsame Topoi unter romantischen Vorzeichen aktualisiert. Die Entwicklung der titelgebenden Zentralfigur – die von empfindsamer Tugendhaftigkeit zu ehebrecherischer Liebe und nach etlichen Verwicklungen zurück in die Ehe führt – erkundet ein neues Liebeskonzept, in dem die hohe Bedeutung des Gefühls nicht mehr an Tugendforderungen geknüpft, sondern psychologisch motiviert wird. Befragt werden in der Vorstellung ganz unterschiedlicher weiblicher Lebensentwürfe tradierte Auffassungen von Liebe, Ehe, Familie und Bildung. Formal interessant ist die Verknüpfung der Briefform mit auktorial erzählten und dialogischen Einschüben. (Luisa Banki)

Erscheinungsjahr: 1801 anonym; Neuedition 2011

Begriff: Briefroman, Ehe, Ehebruch, Empfindsamkeit, Liebe, Romantik

Sophie Tieck (verh. u. gesch. Bernhardi, verh. von Knorring, 1775–1833): Flore und Blanscheflur

Bei dem epischen Gedicht handelt es sich um eine romantische Adaption eines mittelhochdeutschen Epos aus dem 13. Jahrhundert. Die zwölf Gesänge erzählen intertextuell durchsetzt die Liebesgeschichte zweier Königskinder und wagen sich formal und inhaltlich in zeitgenössisch männlich belegte Sphären der Kunstlyrik und Kunsttheorie vor. (Mathilda Herr)

Erscheinungsjahr: 1822 (unter Sophie Bernhardi)

Begriff: Adaption, Liebe, Lyrik, Mittelalter, Romantik, Versepos

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