Diktatur

Irena Brežná (*1950): Die undankbare Fremde

Eine Jugendliche flieht mit ihrer Familie aus einer sozialistischen Diktatur in die Schweiz. Ihre Beschreibungen der Schweizer:innen wechseln sich mit Passagen ihres erwachsenen Ichs, die als Dolmetscherin arbeitet, ab. Kulturelle und Genderstereotypen wie auch die Frage nach kultureller Hybridität sind zentral. Der Roman wurde 2012 mit dem Eidgenössischen Literaturpreis ausgezeichnet. (Sandra Folie)

Erscheinungsjahr: 2012

Begriff: Übersetzung, Arbeit, Diktatur, Familie, Flucht, Gender, kulturelle Hybridität, Mehrsprachigkeit, Migration, Roman, Stereotype

Katja Lange-Müller (*1951): Verfrühte Tierliebe

Die in der DDR situierte Erzählung skizziert autodiegetisch die Ohnmacht der Protagonistin gegenüber einem die staatliche Ordnung verkörpernden Biologielehrer (Teil 1) und Kaufhausdetektiv (Teil 2), die Grenzüberschreitungen wie widernatürliche Käferskulpturen und zwanghaften Warendiebstahl sanktionieren und das Weltverhältnis der weiblichen Figur nachhaltig beeinflussen. (Natalie Moser)

Erscheinungsjahr: 1995

Begriff: Diktatur, Emanzipation, Erzählung, Feminismus, Gegenwartsliteratur, Körper, Liebe, Ohnmacht, Tod, weibliche Adoleszenz

Herta Müller (*1953): Niederungen

Erzählband, der Müllers noch in Rumänien erschienenen kurzen Texte versammelt. Oft aus der Kinderperspektive dargestellt, wird das banatschwäbische Dorf als allzu enge Welt gezeichnet, in der der „deutsche Frosch” zur Last wird. Dabei zeigt sich bereits Müllers Metaphernreichtum als auch der nüchterne Blick (etwa in “Das schwäbische Bad”) auf Körper, festgefahrene Familienkonstellationen und Machtverhältnisse. (Martina Wernli)

Erscheinungsjahr: 1982/1984/2010

Begriff: Banatschwaben, deutsche Minderheit, Diktatur, Erzählungen, Familie, Körper, Kinderperspektive

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