Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916)

Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916): Das Gemeindekind

Von der Autorin als Erzählung kategorisiert, weist sie zugleich Elemente einer Novelle, des Bildungsromans und des Krimis auf. Am Beispiel des Gemeindekinds Pavel Holub wird über einen Zeitraum von zehn Jahren (1860-1870) beobachtet, inwiefern ein schwer stigmatisierter Jugendlicher die Vorurteile der Gesellschaft und sein problematisches Milieu überwinden kann. Das Wunder, das Ebner-Eschenbach inszeniert: Es kann klappen, ungeachtet einer verurteilungswütigen Masse und maroder karitativer Institutionen (vor allem der Kirche). Psychologisch versiert und in Teilen von einem düsteren Naturalismus durchwoben, reflektiert die Erzählung über Aufstiegschancen unter den denkbar schlechtesten Bedingungen, wobei im Individuellen stets Hoffnung liegt – sowohl als Hilfe von Einzelnen als auch in Form von komplexen psychologischen Wendungen. (Raphael Stübe)

Erscheinungsjahr: 1887

Begriff: Bildung, Bildungsroman, Diskriminierung, Erzählung, Familie, Milieustudie, Naturalismus, Novelle, Realismus, Roman, Stereotype, Trauma

Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916): Maria Stuart in Schottland. Schauspiel in fünf Aufzügen

Historiendrama und Kontrafaktur von Maria Stuart (1800), die die Vorgeschichte von Friedrich Schillers Drama in Schottland entfaltet. Maria begegnet hier als junge, zunächst gerechte und beliebte Königin, die sich durch die Liebe zu James Hepburn, dem Mörder ihres Gemahls Heinrich Darnley, zur Tyrannin wandelt. Von Hepburn und ihrem Volk verlassen muss sie schließlich zu Elisabeth ins Exil nach England fliehen. (Felix Lempp)

Erscheinungsjahr: 1860

Begriff: Drama, Ehe, Exil, Gender, Geschichte, Geschlechterrollenkritik, Kontrafaktur, Liebe, Realismus

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