Weibliche Berufstätigkeit

Grete Meisel-Heß (1879–1922): Fanny Roth. Eine Jung-Frauengeschichte 

Fanny Roth ist eine begabte Geigerin, sie verliebt sich in einen etwas banalen reichen Mann, den sie kurz darauf heiratet. Sie merkt schnell, dass er erwartet, dass sie ihre Kunst aufgeben soll, um nur für ihn da zu sein. Sie verlässt ihn schließlich, weil sie Angst davor hat, schwanger zu werden und sich damit für immer an ihn zu binden. Die jüdische Autorin aus Österreich lässt in die Novelle auch ihre Untersuchungen zur Sexualwissenschaft einfließen, was damals als skandalös galt. (Annette Kliewer) 

Erscheinungsjahr: 1902

Begriff: Ehe, Kunst, Musik, Novelle, Weibliche Berufstätigkeit

Ernst Rosmer (Pseudonym für Elsa Bernstein, 1866–1949): Wir Drei. Fünf Akte 

Der erfolglose Schriftsteller Richard Ebender verlässt seine Frau Agnes, die er für intellektuell anspruchslos hält, weil er sich in die selbstbewusste Schriftstellerin Sascha Korff verliebt. Diese lehnt ab, auch weil sie die schwangere Agnes bei sich aufgenommen hat. Das Drama nimmt kritisch Bezug auf Ibsens „Rosmersholm“ und Hauptmanns „Einsame Menschen“. (Annette Kliewer)

Erscheinungsjahr: 1893

Begriff: Drama, Dreierbeziehung, Kunst, Mutterschaft, Naturalismus, Weibliche Berufstätigkeit

Marieluise Fleißer (1901–1974): Mehlreisende Frieda Geier. Roman vom Rauchen, Sporteln, Lieben und Verkaufen

Ausgehend von autobiografischen Erfahrungen beschreibt die Autorin die Schwierigkeiten von Frauen, ihre Berufstätigkeit mit ihren privaten Beziehungen vereinbaren zu können: Frieda Geier, eine reisende Vertreterin und emanzipierte Frau, verliebt sich in Gust, einen reaktionären Tabakwarenhändler, der sie als Verkäuferin in seinem Geschäft gut brauchen könnte und sie zur Heirat drängen will. Im Umfeld der kleinstädtischen Borniertheit wird ihre Beziehung bald zum Angriffsziel faschistoider Ausgrenzungswünsche. (Annette Kliewer)

Erscheinungsjahr: 1931

Begriff: „Neue Frau“, autobiografisch, Beruf, Berufstätigkeit, Ehe, Liebe, Provinz, Roman, Weibliche Berufstätigkeit, Weimarer Republik

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