Erschöpfung

Kathrin Röggla (*1971): wir schlafen nicht

Der Roman, bestehend aus Interviewfragmenten, denen laut Klappentext Gespräche mit realen Personen zugrunde liegen, ist im Diskurs um die New Economy verortet. Handlungsort ist eine Messe, auf der u.a. eine Key Account Managerin, eine Praktikantin und ein Senior Associate von der räumlichen und zeitlichen Entgrenzung ihrer Arbeit und der damit einhergehenden Erschöpfung berichten. (Marcella Fassio)

Erscheinungsjahr: 2004

Begriff: Arbeit, Ehe, Erschöpfung, Fragment, Gespräch, Interview, Neoliberalismus, politischer Roman, Roman, Selbstoptimierung

Mela Hartwig (geb. Melanie Hess, verh. Spira, 1893–1967): Bin ich ein überflüssiger Mensch?

Der Roman, der 1933 aus politischen Gründen vom Zsolnay-Verlag abgelehnt wurde, erscheint erst 2001 bei Droschl. Er beschreibt in Geständnisform den Weg der Stenotypistin Aloisia Schmidt während der Weimarer Republik. Der Text kreist um das neurotische Herausstellen der eigenen Nichtigkeit als Arbeitskraft, Tochter und Geliebte sowie das beständige Scheitern an den patriarchalen Gesellschaftsstrukturen. (Marcella Fassio)

Erscheinungsjahr: 1931/2001

Begriff: Arbeit, Büroroman, Erschöpfung, Erwerbsarbeit, Liebesbeziehung, Neue Sachlichkeit, Roman, Weimarer Republik

Franziska zu Reventlow (geb. Fanny Gräfin zu Reventlow; 1871–1918): Ellen Olestjerne

Der autobiografische Roman, der auch Briefe und Tagebucheinträge enthält, beschreibt zunächst die Kindheit und Jugend der Protagonistin in Nordfriesland, die von der schwierigen Beziehung zur Mutter, von ersten Liebesbeziehungen und intellektuellen Bekanntschaften geprägt sind. Im späteren Verlauf werden die Emanzipation vom strengen Elternhaus und das Leben in der Münchner Boheme unter prekären finanziellen Lebensbedingungen geschildert. Weitere zentrale Themen sind Erschöpfung, Schwangerschaft, Fehlgeburt und ledige Mutterschaft. (Marcella Fassio)

Erscheinungsjahr: 1903

Begriff: autobiografisch, Autobiografischer Roman, Brief, Briefe, Emanzipation, Erschöpfung, Erwerbsarbeit, Familie, Geburt, Künstlertum, Liebe, Liebesbeziehung, Mutterschaft, Roman, Schwangerschaft, Tagebuch

Minna Kautsky (geb. Jaich, 1837–1912): Helene

In diesem dreiteiligen Bildungsroman mit weiblicher Hauptfigur fokussiert Kautsky verschiedene zeitgenössische Diskurse wie jenen um die Frauenfrage bzw. das nervöse/ hysterische Geschlecht sowie den Klassenkampf. Helene wird jung und unaufgeklärt verheiratet, leidet unter der Ehe und am Tod des Kindes. „Gesund wird sie durch ihren Einsatz für bürgerliche Ideale. Herausgestellt wird die These, dass die gesellschaftliche Unterdrückung der bürgerlichen Frau zu nervlicher Schwäche führt. Das Proletariat wird als ,gesunder’ Gegenentwurf etabliert. (Iris Schäfer)

Erscheinungsjahr: 1894

Begriff: Bürgertum, Bildung, Bildungsroman, Ehe, Erschöpfung, Erwerbsarbeit, Frauenbildung, Frauenrechte, Identitätssuche, Krankheit, Mutterschaft, Politik, Roman, sexuelle Gewalt, Tod

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