Das romantische Kunstmärchen erzählt von der Liebe des Prinzen Kanzedir für die vergebene Abenza. Besonders handlungslenkend ist hierbei die Fee Panagathe, die das Verhalten Kanzedirs als engstirnig offenbart. Das Werk thematisiert Schlaf und Traum als Quellen für Erkenntnis und Schaffenskraft, während es weiterhin etablierte Motive wie den Pygmalion-Mythos untergräbt. (Mathilda Herr)
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Caroline Auguste Fischer (geb. Venturini, 1764–1842): Prinz KanzedirWeiterlesen »
Erscheinungsjahr: 1802
Begriff: Geschlechterrollen, Liebe, Märchen, Romantik
Polyperspektivischer Briefroman, der empfindsame Topoi unter romantischen Vorzeichen aktualisiert. Die Entwicklung der titelgebenden Zentralfigur – die von empfindsamer Tugendhaftigkeit zu ehebrecherischer Liebe und nach etlichen Verwicklungen zurück in die Ehe führt – erkundet ein neues Liebeskonzept, in dem die hohe Bedeutung des Gefühls nicht mehr an Tugendforderungen geknüpft, sondern psychologisch motiviert wird. Befragt werden in der Vorstellung ganz unterschiedlicher weiblicher Lebensentwürfe tradierte Auffassungen von Liebe, Ehe, Familie und Bildung. Formal interessant ist die Verknüpfung der Briefform mit auktorial erzählten und dialogischen Einschüben. (Luisa Banki)
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Sophie Tieck (verh. u. gesch. Bernhardi, verh. von Knorring, 1775–1833): Julie Saint AlbainWeiterlesen »
Erscheinungsjahr: 1801 anonym; Neuedition 2011
Begriff: Briefroman, Ehe, Ehebruch, Empfindsamkeit, Liebe, Romantik
Erscheinungsjahr: 1822 (unter Sophie Bernhardi)
Begriff: Adaption, Liebe, Lyrik, Mittelalter, Romantik, Versepos
Sammlung von zwölf Dialogen, in denen fast ausschließlich weibliche Figuren zu Wort kommen. Thematisiert werden u.a. das Selbstverständnis kunstschaffender Frauen, soziale Hierarchien, Antisemitismus ab dem Kindesalter, Spezifika weiblicher Obdachlosigkeit und außereheliche Sexualität. (Johanna Wildenauer)
Erscheinungsjahr: 1901
Begriff: Armut, Dialoge, Ehe, Geschlechterrollen, Gesellschaftskritik, Judentum, Kaiserreich, Kunst, Liebe, Mehrsprachigkeit, weibliche Sexualität
Briefroman in der Tradition von Empfindsamkeit und Sturm und Drang. Die beiden Briefpartnerinnen Amalie und Fanny disputieren Fragen des Geschlechterverhältnisses und der Frauenbildung. Der Roman schildert den Lebensweg einer früh verwaisten Protagonistin, die in ihrer ersten Ehe Gewalt erlebt und sich schließlich als Schauspielerin verdingt. (Kristin Eichhorn)
Erscheinungsjahr: 1788
Begriff: (weibliche) Autorschaft, Aufklärung, Autobiografischer Roman, Brief, Briefroman, Ehe, Empfindsamkeit, Frauenbildung, Gewalt, Liebe, Roman, Spielsucht, Sturm und Drang, Theater, Weiblichkeit
Der komplex erzählte zeitdiagnostische Roman verbindet Fragen des sozialen Zusammenhalts und der Geschlechterbestimmung mit geschichtsphilosophischen Positionen. Die Französische Revolution dient Fouqué als Ausgangspunkt, um am Leitfaden des Lebens (und Liebens) einer adeligen Familie, die aus Frankreich fliehen muss, Stellung zu Problembereichen der Stabilität einer ‚natürlichen‘ Ordnung trotz staatlicher und gesamtgesellschaftlicher Umbrüche zu beziehen. Der Text fußt auf romantischen Wissensdiskursen und bahnt mit seinen klarsichtig-idealen Protagonistinnen gleichzeitig einer realistischen Erzählpraxis den Weg. (Frederike Middelhoff)
Erscheinungsjahr: 1812
Begriff: (romantische) Liebe, Adel, Arbeit, Ehe, Exil, Familie, Familienroman, Fluchtmigration, Französisch, Französische Revolution, Gender, Geschichte, historischer Roman, Liebe, Magnetismus, realistisch, Revolution, Roman, Romantik
Zwei Novellen zeigen Probleme von bürgerlichen Frauen um 1900: In „Sie“ wird Sophie Witwe und freut sich, endlich frei zu sein von ihrem tyrannischen, antifeministischen Mann. Sie findet einen Brief seiner Pariser Mätresse, die ihn um Geld bitte. Sophie schickt ihr das Geld, zusammen mit einer Abrechnung gegen ihren verstorbenen Mann und appelliert so an die weibliche Solidarität. In „Abgründe“ geht es um die berühmte Schauspielerin Senta: Sie liebt Rudolf, der zwar als sanfter Mann auftritt, sie aber in der Ehe von ihrem Beruf „erlösen“ will. Sie will ihn verlassen, um wieder frei und selbständig zu sein. Schließlich stürzt er sich in einen Abgrund, weil er glaubt, dass sie ihn nicht mehr liebe. Sie lebt weiter frei. Beide Texte zeigen starke Frauen, denen es gelingt, sich gegen die Erwartungen ihrer Umwelt durchzusetzen. (Annette Kliewer)
Erscheinungsjahr: 1897
Begriff: Beruf, Berufstätigkeit, Brief, Ehe, Geld, Jahrhundertwende, Liebe, Naturalismus, Novelle, Novellen
In diesem Roman wächst Antonie sin einem gutbürgerlichen Elternhaus auf. Sie heiratet einen Professor, mit dem sie bald sozialistische Ideen teilt. Sie wünscht sich ein Kind, ist aber nicht bereit, alles für das Kind aufzugeben. Ihr Mann stirbt, sie übernimmt seine Aufgaben und kämpft engagiert an der Seite der Arbeiter, reibt sich aber im Kampf so auf, dass sie schwer krank wird. Im Urlaub lernt sie einen jüngeren Psychologieprofessor lieben, der eher der Bohème zuzurechnen ist, die sie bislang moralisch verachtete. Antonie durchläuft verschiedene Phasen, ständig auf der Suche nach sich selbst. (Annette Kliewer)
Erscheinungsjahr: 1906
Begriff: Arbeit, Berufstätigkeit, Ehe, Geschichte, Liebe, Mutterschaft, politischer Aktivismus, Roman, Selbstfindung
Ausgehend von autobiografischen Erfahrungen beschreibt die Autorin die Schwierigkeiten von Frauen, ihre Berufstätigkeit mit ihren privaten Beziehungen vereinbaren zu können: Frieda Geier, eine reisende Vertreterin und emanzipierte Frau, verliebt sich in Gust, einen reaktionären Tabakwarenhändler, der sie als Verkäuferin in seinem Geschäft gut brauchen könnte und sie zur Heirat drängen will. Im Umfeld der kleinstädtischen Borniertheit wird ihre Beziehung bald zum Angriffsziel faschistoider Ausgrenzungswünsche. (Annette Kliewer)
Erscheinungsjahr: 1931
Begriff: „Neue Frau“, autobiografisch, Beruf, Berufstätigkeit, Ehe, Liebe, Provinz, Roman, Weibliche Berufstätigkeit, Weimarer Republik
Der Roman stellt das lesbische Milieu in Zürich und München um die Jahrhundertwende um 1900 dar: Die Russin Minotschka hat eine lesbische Beziehung zu der Deutschen Marta. Diese verlässt sie plötzlich, um zu heiraten. Nach einigen Jahren führt sie der Zufall wieder zusammen und Marta kehrt enttäuscht von der Ehe zu Minotschka zurück. Der Roman ist sowohl dramatische Liebesgeschichte wie politisches Pamphlet für die weibliche Homosexualität. (Annette Kliewer)
Erscheinungsjahr: 1901
Begriff: Drama, Ehe, Geschichte, Homosexualität, Jahrhundertwende, Lesbische Liebe, Liebe, Pseudonym, Roman, Sexualität