Irmgard Keun (1905–1982)

Irmgard Keun (1905–1982): Ferdinand, der Mann mit dem freundlichen Herzen

Der Protagonist des letzten Romans Keuns ist ein Mann, der nichts mehr sein will und keine Form der Gemeinschaft im Nachkriegsdeutschland erträgt, dieses pointiert analysiert und doch über seine Kriegserfahrungen schweigt. Ferdinand, der als Wahrsager und Fußpfleger arbeitet, unterscheidet sich von den Protagonisten anderer Trümmerromane. Der Roman ergänzt die frühen Romane Keuns, verhindert die verkürzende Lektüre ihrer Frauenfiguren und Erzählverfahren und weist auf aktuelle Männlichkeitsdiskurse voraus. (Esther Köhring)

Erscheinungsjahr: 1950

Begriff: Arbeit, Erzählperspektive, Erzähltext, Erzählverfahren, fragmentiertes Erzählen, Männlichkeit, Nachkriegsliteratur, Roman, verbrannte Autorin

Irmgard Keun (1905–1982): Gilgi – eine von uns

Gilgi, an der exemplarisch weibliche Rollenschemata verhandelt werden, sucht (nachdem sie erfahren hat, dass sie adoptiert ist) nach ihrer leiblichen Mutter. Dabei verliebt sie sich, wird schwanger und geht schließlich nach Berlin. Als kanonischer Text der Neuen Sachlichkeit angeführt, wurden inzwischen auch die expressionistischen Darstellungsverfahren herausgearbeitet. (Katharina Klanke)

Erscheinungsjahr: 1931

Begriff: Arbeit, Debüt, expressionistisch, Mutterschaft, Neue Frau, Neue Sachlichkeit, Roman, Weiblichkeit, Weimarer Republik

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