Feminismus

Hedwig Dohm (geb. Schlesinger, 1831–1919): Die Antifeministen. Ein Buch der Verteidigung

Hedwig Dohm, die dem radikalen Flügel der bürgerlichen Frauenbewegung zuzurechnen ist, entlarvt in ihren bissigen Essays die sogenannte Natur der Frau als soziales Konstrukt und formuliert eine radikale Kritik am Geschlechterdualismus. Damit wehrt sie sich gegen die Antifeministen ihrer Zeit, eine Übertragung auf die heutigen Anti-Genderisten liegt nahe. Satirisch greift sie das Denken und die Sprache ihrer Gegner auf und treibt sie ad absurdum. (Annette Kliewer)

Erscheinungsjahr: 1902

Begriff: Antifeminismus, Essay, Essentialismus, Feminismus, Frauenbewegung, Gender, Satire, Sprache

Katja Lange-Müller (*1951): Verfrühte Tierliebe

Die in der DDR situierte Erzählung skizziert autodiegetisch die Ohnmacht der Protagonistin gegenüber einem die staatliche Ordnung verkörpernden Biologielehrer (Teil 1) und Kaufhausdetektiv (Teil 2), die Grenzüberschreitungen wie widernatürliche Käferskulpturen und zwanghaften Warendiebstahl sanktionieren und das Weltverhältnis der weiblichen Figur nachhaltig beeinflussen. (Natalie Moser)

Erscheinungsjahr: 1995

Begriff: Diktatur, Emanzipation, Erzählung, Feminismus, Gegenwartsliteratur, Körper, Liebe, Ohnmacht, Tod, weibliche Adoleszenz

Katharina Oguntoye (*1959, May Ayim , 1960–1996), Dagmar Schultz (*1941; Hg.): Farbe bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte.

Das Buch gilt als Gründungsdokument der afrodeutschen Bewegung. Es erzählt Schwarze deutsche Geschichte vom vorkolonialen Afrikabild in Deutschland über die Zeit nach 1945 bis hin zum Rassismus der 1980er. Farbe bekennen basiert auf May Ayims Diplomarbeit, enthält neben wissenschaftlichen Analysen aber auch (Auto-)Biografien, Interviews, Kurzprosa und Gedichte. (Sandra Folie)

Erscheinungsjahr: 1986

Begriff: Afrika, Arbeit, Feminismus, Geschichte, Interview, Kolonialismus, Prosa, Rassismus, Schwarze deutsche Literatur, Sexismus, Wissenschaft

Verena Stefan (1947–2017): Häutungen

In diesem ersten Roman des deutschen Feminismus (1975) bilden ‚weibliche‘ Erfahrungen v.a. in den Bereichen sexualisierter Gewalt sowie sozialer und körperlicher Selbstentfaltung die Handlungsgrundlage; zugleich erprobt der Text im Vollzug neue Weisen der Erfahrungsvermittlung auf formaler, stilistischer und poetischer Ebene. Stefans Roman regte zu biografischen Lektüren an und setzte heftige Debatten um Form, Möglichkeit und Bedingung einer sog. ‚weiblichen Ästhetik‘ in Gang, die Organe wie etwa die Die Schwarze Botin dokumentieren. (Marius Reisener)

Erscheinungsjahr: 1975

Begriff: Autobiografischer Roman, Autorschaft, Emanzipation, Feminismus, Gewalt, Körper, Leiblichkeit, Roman, Tiere, Tieren, weibliche Sexualität

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