Geburt

Sharon Dodua Otoo (*1972): Adas Raum

Roman, der vier Ada-Figuren aus dem vorkolonialen Ghana, aus London im 19. Jahrhundert (mit der historischen Figur Ada Lovelace), dem KZ Mittel-Bau Dora sowie dem gegenwärtigen Berlin in „Schleifen” miteinander verbindet. Ein sprechendes Wesen (einmal Besen, Türknauf oder Pass) sorgt für Kontinuität und Bruch zugleich. Im Zentrum stehen Ausbeutung, historisches Erbe, Tod und mit einer angekündigten Geburt: die Zukunft. (Martina Wernli)

Erscheinungsjahr: 2021

Begriff: Geburt, Hunger, Kolonialismus, KZ, Mathematik, Nationalsozialismus, Rassismus, Roman, Tod

Marianne Fritz (1948–2007): Die Schwerkraft der Verhältnisse

Berta Schrei wird an ihrem 40. Geburtstag – fünf Jahre nachdem sie ihre Kinder ermordet hat – von ihrem Ex-Mann und seiner neuen Frau in der Heilanstalt besucht. In Analepsen wird von ihrer Isolation in der Nachkriegszeit erzählt. Fritz‘ Debüt und erster Teil ihres Romanzyklus Die Festung wurde 1978 mit dem Robert-Walser-Preis ausgezeichnet und 2021 fürs Theater adaptiert. (Sandra Folie)

Erscheinungsjahr: 1978

Begriff: 2. Weltkrieg, Debüt, Geburt, Kindsmord, Mutterschaft, Nachkriegszeit, Roman, Romanzyklus, Theater

Franziska zu Reventlow (geb. Fanny Gräfin zu Reventlow; 1871–1918): Ellen Olestjerne

Der autobiografische Roman, der auch Briefe und Tagebucheinträge enthält, beschreibt zunächst die Kindheit und Jugend der Protagonistin in Nordfriesland, die von der schwierigen Beziehung zur Mutter, von ersten Liebesbeziehungen und intellektuellen Bekanntschaften geprägt sind. Im späteren Verlauf werden die Emanzipation vom strengen Elternhaus und das Leben in der Münchner Boheme unter prekären finanziellen Lebensbedingungen geschildert. Weitere zentrale Themen sind Erschöpfung, Schwangerschaft, Fehlgeburt und ledige Mutterschaft. (Marcella Fassio)

Erscheinungsjahr: 1903

Begriff: autobiografisch, Autobiografischer Roman, Brief, Briefe, Emanzipation, Erschöpfung, Erwerbsarbeit, Familie, Geburt, Künstlertum, Liebe, Liebesbeziehung, Mutterschaft, Roman, Schwangerschaft, Tagebuch

Helene Böhlau (verh. al Raschid Bey, 1856–1940): Halbtier!

Der Emanzipationsroman schildert die Versuche der Protagonistin nach Selbstbestimmung als Frau und Künstlerin und rechnet mit patriarchalen Geschlechterverhältnissen ab. Zentral ist die Darstellung von gewaltvollen Familienstrukturen, die vor allem anhand der Figuren der Schwester und der Mutter vorgeführt werden. Teile des Manuskripts mussten aufgrund der Drastik der Schilderungen von u.a. Geburt auf Wunsch des Verlegers gestrichen werden. (Marcella Fassio)

Erscheinungsjahr: 1899

Begriff: Emanzipation, Familie, Geburt, Gewalt, Künstlertum, Mutterschaft, Naturalismus, Roman, Selbstbestimmung, sexuelle Gewalt

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