Uneheliche Mutterschaft

Klara Viebig (1860–1952): Barbara Holzer. Schauspiel in drei Akten

Die Magd Barbara Holzer ist unehelich schwanger von Lorenz, dem Sohn ihres Herrn. Der Vater will seinen Sohn zu der Ehe mit einer reichen Bauerstochter zwingen, um seinen verschuldeten Hof zu retten. Barbara bringt ihr Kind in der sagenumwobenen Genoveva-Höhle zur Welt. Lorenz wagt es nicht, sich gegen seinen Vater durchzusetzen und versucht, Barbara das Kind abzunehmen. Sie bringt ihn darauf aus Notwehr um und wird festgenommen. (Annette Kliewer) 

Erscheinungsjahr: 1897

Begriff: Drama, Ehe, Heimatliteratur, soziale Konflikte, Uneheliche Mutterschaft

Claire Goll (1890–1977): Ein Mensch ertrinkt. 

Dieser Roman handelt von Marie, einem Hausmädchen einer vornehmen Pariser Familie. Marie hat ein Verhältnis mit dem Schwarzen Chauffeur einer Nachbarfamilie und bekommt ein Kind von ihm. Deshalb verliert sie ihre Stelle und da sie als uneheliche Mutter keine Arbeit mehr findet, verhungert das Kind. Claire Goll ist oft nur noch als Muse ihres Mannes Yvan Goll bekannt, war aber auch eine erfolgreiche Schriftstellerin. (Annette Kliewer)

 

Erscheinungsjahr: 1931

Begriff: Arbeit, Ehe, Familie, Hunger, Neue Sachlichkeit, Rassismus, Roman, Uneheliche Mutterschaft

Adele Gerhard (1868–1956): Pilgerfahrt.

Magdalena studiert gegen den Willen ihres Vater Volkswirtschaft in Zürich. Sie entdeckt aber, dass sie als Schriftstellerin glücklicher ist. Sie reist nach Italien, wo sie sich in Ernst Rumann verliebt. Sie erwartet ein Kind, möchte ihn aber nicht heiraten, sondern ihren Sohn alleine aufziehen. Gerhard stellt in diesem Roman eine für die Jahrhundertwende radikale Frau dar, die sich gegen die Erwartungen der Gesellschaft stellt. (Annette Kliewer)

Erscheinungsjahr: 1902

Begriff: Beruf, Ehe, Jahrhundertwende, Roman, Studium, Uneheliche Mutterschaft

Juliane Dery (1864–1899): D’Schand. Volksstück in sechs Bildern.

Marie, die Tochter eines Schlossermeisters, wird von dem reichen Georg verführt und bekommt ein Kind von ihm. Eigentlich sollte Georg für seinen Freund, den Kunstschlosser Urban, um sie werben. Urban will sie nun nicht mehr heiraten, weil sie uneheliche Mutter ist. Erst als das Kind stirbt, ist ihre Ehre wiederhergestellt („ein tot’s Kind schreit net“). Das naturalistische Dialektstück verdeutlicht die Situation der unehelichen Mutter, die trotz Liebe nicht geheiratet werden kann. (Annette Kliewer)

Erscheinungsjahr: 1894

Begriff: Dialekt, Drama, Ehe, Kunst, Liebe, Naturalismus, Sexualität, Uneheliche Mutterschaft

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