Übersetzung

Irena Brežná (*1950): Die undankbare Fremde

Eine Jugendliche flieht mit ihrer Familie aus einer sozialistischen Diktatur in die Schweiz. Ihre Beschreibungen der Schweizer:innen wechseln sich mit Passagen ihres erwachsenen Ichs, die als Dolmetscherin arbeitet, ab. Kulturelle und Genderstereotypen wie auch die Frage nach kultureller Hybridität sind zentral. Der Roman wurde 2012 mit dem Eidgenössischen Literaturpreis ausgezeichnet. (Sandra Folie)

Erscheinungsjahr: 2012

Begriff: Übersetzung, Arbeit, Diktatur, Familie, Flucht, Gender, kulturelle Hybridität, Mehrsprachigkeit, Migration, Roman, Stereotype

Meret Oppenheim (1913–1985): Husch, husch, der schönste Vokal entleert sich

Gedichtsammlung, größtenteils auf Deutsch, teilweise auf Französisch (mit deutscher Übersetzung), die Oppenheims intermedial gestaltete Themen in verdichteter Form zeigen: Kein Wort ist zu viel. Der Band enthält zudem eine Textvorlage für ein Drehbuch und ein Gespräch mit Oppenheim über den Briefwechsel zwischen Bettina von Arnim (geb. Brentano) und Karoline von Günderrode. (Martina Wernli)

Erscheinungsjahr: ab 1933/1984/2002

Begriff: Übersetzung, Brief, Französisch, Gespräch, Lyrik, Mehrsprachigkeit, Romantikrezeption

Elisabeth von Nassau-Saarbrücken (?) (1394/1398–1456): Herzog Herpin, Königin Sibille, Loher und Maller, Huge Scheppel

Während der Regentschaft Elisabeths von Nassau-Saarbrücken entstehen vier aus französischen Chanson de geste-Vorlagen übersetzte Prosaepen. Elisabeths Beteiligung als Übersetzerin ist in der Forschung umstritten. Inhaltlich geht es um Verrat, Liebe, Familie, Freundschaft und Religion. Den gemeinsamen Bezugspunkt bildet die (meist familiäre) Beziehung der Protagonist:innen zu Karl dem Großen. (Anika Meißner)

Erscheinungsjahr: um 1430/1435

Begriff: Übersetzung, Chanson de geste, Ehe, Familie, Französisch, Kampf gegen Andersgläubige, Liebe, Prosa, Prosaepos, Religion

Elisabeth von Schönau (1129–1164): Liber Visionum (Visionsbuch)

Das Visionsbuch Elisabeths von Schönau, die noch bis ins 19. Jahrhundert deutlich bekannter war als Hildegard von Bingen (mit der sie in Briefkontakt stand), gehört zu den wegbereitenden Texten der Frauenmystik. Inwiefern Elisabeth als Verfasserin zu gelten hat und nicht etwa ihr Bruder Ekbert, der die Visionen ins Lateinische übersetzt und aufzeichnet, wird in der Forschung diskutiert; ihre maßgebliche Beteiligung am Visionsbuch steht dabei jedoch weitgehend außer Frage. (Maximilian Wick)

Erscheinungsjahr: 1152/1155

Begriff: (weibliche) Autorschaft, Übersetzung, Brief, Ehe, Frauenmystik, Jenseits, Mehrautorenschaft, Mystik, Religion, Visionsliteratur

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