2. Weltkrieg

Gisela Elsner (1937–1992): Fliegeralarm

Elsners satirisch-grotesker Roman handelt von einer Gruppe von Kindern während des Zweiten Weltkriegs, die die nationalsozialistische Ideologie in teilweise grausamen Spielen aufgreifen. Der Roman verbindet die Thematik der Bombenangriffe auf deutsche Städte mit einem radikal-kritischen Fokus auf die ideologische Verfasstheit der Mehrheit der Bevölkerung. Er steht quer zu Tendenzen eines einseitigen Opfernarrativs im Gedächtnis an den Bombenkrieg in Deutschland und verknüpft die Darstellung von Militarismus, Führerkult, Rassismus und Antisemitismus mit kapitalismuskritischen Elementen. (Kathrin Schödel)

Erscheinungsjahr: 1989

Begriff: 2. Weltkrieg, Antisemitismus, Groteske, Kapitalismuskritik, Nationalsozialismus, Rassismus, Roman, Satire

Marianne Fritz (1948–2007): Die Schwerkraft der Verhältnisse

Berta Schrei wird an ihrem 40. Geburtstag – fünf Jahre nachdem sie ihre Kinder ermordet hat – von ihrem Ex-Mann und seiner neuen Frau in der Heilanstalt besucht. In Analepsen wird von ihrer Isolation in der Nachkriegszeit erzählt. Fritz‘ Debüt und erster Teil ihres Romanzyklus Die Festung wurde 1978 mit dem Robert-Walser-Preis ausgezeichnet und 2021 fürs Theater adaptiert. (Sandra Folie)

Erscheinungsjahr: 1978

Begriff: 2. Weltkrieg, Debüt, Geburt, Kindsmord, Mutterschaft, Nachkriegszeit, Roman, Romanzyklus, Theater

Christa Reinig (1926–2008): Die Steine von Finisterre

1974 in überarbeiteter Form und mit Offset-Lithografien von Günter Dimmer erschienener Gedichtband; die Texte stammen überwiegend aus den 1960er Jahren. Es handelt sich um thematisch vielfältige Alltagsszenen und Miniaturportraits von z.B. Arbeit(ern); neben Armut und Klassenunterschieden stehen Gefühle und Gefühlsausdrücke wie Einsamkeit oder Trotz im Vordergrund. (Laura Basten)

Erscheinungsjahr: 1974

Begriff: 2. Weltkrieg, Arbeit, Armut, Ehe, Erwerbsarbeit, Intermedialität, Lyrik, Steine

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