Lesedrama, das die im Nibelungenstoff und in der Walthersage marginalisierte Burgundentochter Hildgund ins Zentrum der Handlung stellt und den Versuch der Protagonistin nachzeichnet, sich in einer patriarchalen Weltordnung gegen die (Diskurs-)Macht von Vater, Ehemann und Tyrann (Attila) zu behaupten; das Drama führt die gesellschaftlichen und politischen Zwänge vor Augen, die den Aktionsradius aller Dramenfiguren im Horizont (alt/väterlicher) Erb- und Ehrpflichten determinieren und lässt am Ende fragmentarisch offen, ob Hildgund sich selbst und die unterjochten Länder von Attilas Herrschaft durch ein Mordkomplott befreit. (Frederike Middelhoff)
Erscheinungsjahr: 1805
Begriff: Drama, Ehe, Fragment, Freiheit, Geschlechterrollenkritik, Gewalt, Politik, Romantik