Anna Rupertina Fuchs (1657–1722): Aufgedeckter Spiegel / Wunderbarer Gottes Regierung / an dem sehr geliebten / recht betrübten / wohlgeübten Kinde des Glaubens Job

Musikalisches Bibeldrama zum Hiob-Stoff in barocker Dramentradition. Hiob muss sich in seinem Leiden ganz als Sünder und völlig von der Erlösung Gottes abhängig begreifen, um gerettet werden zu können; der alttestamentarische Stoff wird zum Exempel für den Offenbarungsglauben des neuen Testaments. (Katharina Worms)

Erscheinungsjahr: 1714

Begriff: Barock, Drama, Gott, Religion

Catharina Regina von Greiffenberg (1633–1694): Geistliche Sonnette / Lieder und Gedichte

Sammlung von 250 Sonetten, 52 Liedern sowie weiteren Spruchgedichten und Epigrammen, die in mystischer Tradition stehen. Das mystische Paradox einer Unmöglichkeit eines Sprechens zu und über Gott ist in ihnen poetologisch gewendet, indem sie selbstbewusst Gotteslob mit dichterischer Inspiration verbinden. Spezifisch ist ihnen die mediologische Reflexion, wenn sie die Grenze des Sagbaren in ihrer Schriftbildlichkeit adressieren. (Cornelia Pierstorff)

Erscheinungsjahr: 1662

Begriff: Barock, Bildlichkeit, Ehe, Gott, Körper, Lyrik, Medialität, Mystik, Sonett

Anna Ovena Hoyers (1584–1655): Geistliche und Weltliche Poemata

Gesammelte Schriften einer später als ‘Ketzerin’ gebrandmarkten Autorin, im liberalen Amsterdamer Elzevier Verlag erschienen, enthält religiöse und teilweise auch politische Gedichte, Lieder, Dialoge sowie satirische Stücke, die in volkstümlichen, teils dialektalen, betont einfachen Knittelversen scharf gegen den Klerus und Obrigkeiten agitieren und individuelle, weltabgeschiedene Frömmigkeit als Maxime des wahren Christentums fordern, Verbreitung 1651 durch herzogliches Dekret verboten. (Charlotte Coch)

Erscheinungsjahr: 1650

Begriff: Barock, Dialekt, Dialog, Lyrik, Mutterschaft, Mystik, Satire, Tiere, Tieren, Witwenschaft

Elisabeth von Schönau (1129–1164): Liber Visionum (Visionsbuch)

Das Visionsbuch Elisabeths von Schönau, die noch bis ins 19. Jahrhundert deutlich bekannter war als Hildegard von Bingen (mit der sie in Briefkontakt stand), gehört zu den wegbereitenden Texten der Frauenmystik. Inwiefern Elisabeth als Verfasserin zu gelten hat und nicht etwa ihr Bruder Ekbert, der die Visionen ins Lateinische übersetzt und aufzeichnet, wird in der Forschung diskutiert; ihre maßgebliche Beteiligung am Visionsbuch steht dabei jedoch weitgehend außer Frage. (Maximilian Wick)

Erscheinungsjahr: 1152/1155

Begriff: (weibliche) Autorschaft, Übersetzung, Brief, Ehe, Frauenmystik, Jenseits, Mehrautorenschaft, Mystik, Religion, Visionsliteratur

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