Caroline Auguste Fischer (geb. Venturini, 1764–1842): William der N.

Die Liebe eines Schwarzen zur Protagonistin der in Großbritannien angesiedelten Erzählung, Molly, wird hier strukturell in ein Spannungsverhältnis zum Abolitionismus einerseits und zur Haitianischen Revolution andererseits gesetzt: Ein europäischer Bildungsprozess ermöglicht William in eurozentrischer Diktion, sich an die Spitze der Haitianischen Revolution (die hinsichtlich ihrer konkreten Abläufe allerdings eine black box bleibt) zu setzen – doch um den Preis, der Realisierung seiner Liebe zur weißen Molly ‚freiwillig’ zu entsagen. Deutliche Sklavereikritik verbindet sich dabei mit einer Affirmation des Tabus sexueller Beziehungen zwischen Schwarzen Männern und weißen Frauen. (Florian Kappeler) (Anmerkung: Im Titel des Textes ist das N-Wort ausgeschrieben).

Erscheinungsjahr: 1817 (Zeitschriftenversion; in Novellensammlung 1818)

Begriff: Abolitionismus, Bildung, Erzählung, Haitianische Revolution, Liebe, rassistisches Sexualtabu, Revolution, Sklaverei

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