Lyrik

Gertrud Kolmar (Pseudonym für Gertrud Käthe Chodziesner, 1894–1943): Tierträume

Gedichtzyklus von 51 Gedichten; in Auswahl und veränderter Reihenfolge wurden 29 der Gedichte 1938 in der Anthologie „Die Frau und die Tiere“ veröffentlicht. Größtenteils zu einfachen lyrischen Formen tendierend besitzen die Gedichte eine besondere Komplexität in ihrer Bildlichkeit. Sie alle kreisen um das mythologische Motiv der Verwandlung, das in traumartigen, oft düsteren Bildern variiert wird. (Cornelia Pierstorff)

Erscheinungsjahr: 1927–1933

Begriff: Bildlichkeit, Judentum, Lyrik, Mythologie, Pseudonym, Tier-Mensch-Beziehung, Tiere, Trauma

Maria Benemann (1887–1980): Wandlungen

Gedichtsammlung, 1915 im Verlag der Weißen Bücher erschienen; enthält zudem das Bühnenspiel „Du sollst“. Neben expressionistisch angehauchten Auseinandersetzungen mit dem 1. Weltkrieg gibt es überwiegend ‚leise‘ Reflektionen auf Themen wie den Verlust geliebter Menschen, Frauenbilder und -schicksale sowie Einsamkeit und Religiosität. (Laura Basten)

Erscheinungsjahr: 1915

Begriff: (weibliche) Autorschaft, 1. Weltkrieg, expressionistisch, Lyrik, Menschen, Mutterschaft, Religion, Tod

Catharina Regina von Greiffenberg (1633–1694): Geistliche Sonnette / Lieder und Gedichte

Sammlung von 250 Sonetten, 52 Liedern sowie weiteren Spruchgedichten und Epigrammen, die in mystischer Tradition stehen. Das mystische Paradox einer Unmöglichkeit eines Sprechens zu und über Gott ist in ihnen poetologisch gewendet, indem sie selbstbewusst Gotteslob mit dichterischer Inspiration verbinden. Spezifisch ist ihnen die mediologische Reflexion, wenn sie die Grenze des Sagbaren in ihrer Schriftbildlichkeit adressieren. (Cornelia Pierstorff)

Erscheinungsjahr: 1662

Begriff: Barock, Bildlichkeit, Ehe, Gott, Körper, Lyrik, Medialität, Mystik, Sonett

Anna Ovena Hoyers (1584–1655): Geistliche und Weltliche Poemata

Gesammelte Schriften einer später als ‘Ketzerin’ gebrandmarkten Autorin, im liberalen Amsterdamer Elzevier Verlag erschienen, enthält religiöse und teilweise auch politische Gedichte, Lieder, Dialoge sowie satirische Stücke, die in volkstümlichen, teils dialektalen, betont einfachen Knittelversen scharf gegen den Klerus und Obrigkeiten agitieren und individuelle, weltabgeschiedene Frömmigkeit als Maxime des wahren Christentums fordern, Verbreitung 1651 durch herzogliches Dekret verboten. (Charlotte Coch)

Erscheinungsjahr: 1650

Begriff: Barock, Dialekt, Dialog, Lyrik, Mutterschaft, Mystik, Satire, Tiere, Tieren, Witwenschaft

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