Charlotte von Stein (1742–1824): Dido

Das Prosadrama, entstanden 1794 und 1900 in Schölls „Goethes Briefe an Frau von Stein“ abgedruckt wurde als Schlüsseldrama gelesen, in dem Stein mit Goethe, repräsentiert in der Figur des Ogon, ‚abrechnet‘. Das Drama, welches sich auf Iustinus‘ Dido-Version bezieht, zeigt eine Herrscherin, die zum Wohle ihres Staates und um ihrem ermordeten Ehemann die Treue zu halten, zuerst in die Abgeschiedenheit flieht, dann aber zu ihrem Volk zurückkehrt und Selbstmord begeht. Das Drama verhandelt das Thema weibliche Herrschaft und lässt Dido an habgierigen und machthungrigen Männern scheitern. (Delf Lützen)

Ausgabe:

  • Susanne Kord: Charlotte von Stein. Dramen (Gesamtausgabe), Hildesheim / Zürich / New York 1998.

Forschung:

  • Gutjahr, Ortrud: Charlotte von Steins ‚Dido‘ – eine Anti-Iphigenie?, in: dies. (Hg.): Klassik und Anti-Klassik. Goethe und seine Epoche, Würzburg 2001, 219–246.
  • Richter, Elke / Rosenbaum, Alexander (Hgg.): Charlotte von Stein. Schriftstellerin, Freundin und Mentorin, Berlin / Boston 2018.
  • Tschiedel, Hans Jürgen: Die Dido der Charlotte von Stein, in: Thorsten Burkard / Markus Schauer / Claudia Wiener (Hgg.): Vestigia Vergiliana. Vergil-Rezeption in der Neuzeit, Berlin / Boston 2010, 299–313.

Erscheinungsjahr: 1794/1900

Begriff: Antikenrezeption, Drama, Gender, Politik, Tod, weibliche Macht, Weimarer Klassik

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